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Bergisch Gladbachs City in der Abwärtsspirale

Ist der Einzelhandel von Bergisch Gladbach auch schon vom Aussterben bedroht fragen sich so manche, die in diesen Tagen durch die untere Hauptstraße gingen.

An jeder Ecke begegnen einem leere Ladenlokale oder welche, die diesem Monat schließen werden.

„Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe“ heißt die Devise Auch in der Marktgalerie selber musste ein Bekleidungsladen für junge Tennagerinnen schließen. Und er wird, wer sagt es denn, von einer Apotheke abgelöst 10 ! Ladenlokale sind derzeit betroffen.

Alles Schließungen wegen unzureichender Rentabilität und zwar alle mitten im Centrum in der Fußgängerzone unserer Stadt. Die Grüne Ladenstraße ist schon seit Jahren „tot“ und auch günstigere Mieten können diesen Standort nicht mehr retten.

Woran mag das liegen ?

Sicherlich leistet auch der zunehmende Internethandel dazu seinen Beitrag. Aber der ist sicherlich nicht alleine der Grund.

Neben den für viele zu hohen Mietpreise in der Fußgängerzone mangelt es in Bergisch Gladbach an einem professionellen Stadtmarketing, soweit man überhaupt von einem Stadtmarketing sprechen kann. Die Interessengemeinschaft der Einzelhändler, geleitet von einem Herrn Peters, liefert keine sichtbaren Ergebnisse und scheint mehr dessen Apotheken als die übrigen Einzelhandelsgeschäfte im Blickfeld zu haben. So jedenfalls ein häufig geäußerter Eindruck.

Ein gemeinsames wirkliches Marketingkonzept für mehr Attraktivität im Zentrum unserer Stadt ist nicht erkennbar.

Eine weitere Hauptursache scheint mir die demographische und soziologische Entwicklung in Bergisch Gladbach zu sein, zugegebener Maßen ein heikler Punkt, diesen öffentlich anzusprechen.

Aber man sollte dieses Problem nicht totschweigen.

Geht man durch die Innenstadt, vor allem an den Samstagen, trifft man überwiegend auf Rentner und soweit die wenigen anderen Passanten jünger sind, dem äußeren Eindruck nach auf Mitbürger, die die Euros eher zusammenhalten müssen, also auf Personen, die altersbedingt nicht mehr shoppen wollen, weil sie alles bereits haben und welche, die zwar gerne shoppen würden, es sich aber nur in den internationalen „Billigheimern“ leisten können. H& M und New Yorker sind nicht nur eine Bereicherung für die Stadt.

Ein Flächennutzungsplan, der eine spürbare Ausweitung von Wohngebieten und -Gewerbeflächen vorsieht, wird vor allem von der älteren Bevölkerung nicht selten mit Blick auf den Wert eigener Immobilien bekämpft, will man von dort, dass alles am besten so bleiben soll, wie es ist.

Die Immobilienpreise wegen knapper Wohnflächen schießen durch die Decke, leistbar nur noch von wohlhabenden Bürgern , die altersbedingt wenig shoppen oder soweit berufstätig, in Bergisch Gladbach nur wohnen, aber in Köln oder Düsseldorf leben und einkaufen.

Durchschnittlich verdienende Familien müssen in die umliegenden Landkreise ziehen und fahren von dort gleich nach Köln zum Einkaufen.

Es wird daher dringend zu Planungen geraten, die Einfluss auf die demographische und soziale Entwicklung unserer Stadt nehmen und den gegenwärtigen Trend umkehren.

Der oben aufgezeigte Negativeffekt auf den Einzelhandel wird verstärkt durch ein katastrophales Baustellenmanagment der Verwaltung begleitet von nicht endenden jahrelangen Straßenbauarbeiten und der Umsetzung eines Mobilitätskonzeptes, das sich in seiner tatsächlichen Umsetzung auf den Ausbau von Fahrradwegen beschränkt , anstelle vorrangig ein Computer gesteuertes Ampelsystem in Angriff zu nehmen, um die täglichen Staus auf den Hauptverkehrsstraßen halbwegs zu entzerren.

So ist man aus Bensberg oder Refrath schneller in Köln als in der Innenstadt von Bergisch Gladbach und dann braucht man sich auch nicht zu wundern, dass Bergisch Gladbach als Einkaufsstadt allein deshalb für viele unattraktiv ist

Es ist daher ein sofortiges breit angelegtes Handeln aller Beteiligten geboten, und zwar von Rat, Verwaltung, aber auch von Einzelhändlern und Hauseigentümern. Denn je mehr Einzelhandelsgeschäfte schließen, um so unattraktiver wird die Innenstadt als Einkaufsmeile überhaupt. Die Abwärtsspirale hat begonnen, sich sich zu drehen. Noch kann man sie aufhalten, wäre da nur ein politischer Wille von Gladbachs GROKO und eine Stadtmarketing orientierte Verwaltung vorhanden.


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