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Gedenken an die Loveparade-Katastrophe in Duisburg

loveparade-gedenken1Vier Jahre war es am Donnerstag, den 24. Juli 2014 her, als bei der Loveparade eine Massenpanik ausgebrach, bei der 21 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt wurden. Unsere Mitglieder haben die Erinnerungsstädte an der Opfer der Loveparade 2010 in Duisburg besucht. Eine Installation unmittelbar an dem Tunnel, an dem die 21 jungen Menschen starben, erinnert mit 21 Holzkreuzen der Opfer, jeweils mit dem Vornamen und Alter. Die Kreuze  stehen auf den Stufen verteilt, dazu 21 Herzen aus Schiefer mit Erinnerungsgrüßen. Am Fuß der Treppe liegt eine Gedenktafel mit der Aufschrift „Duisburg gedenkt der Opfer der Loveparade 24. Juli 2010“.

„Durch die ganzen Bilder fühlt man sich den Opfern sehr nah“,  äußert sich Frank Samirae, Vorsitzender der Bürgerpartei GL.  „Die Gedenkstätte ist ein Ort, der mir wirklich nahe geht. Ich kann mir vorstellen, was sich an der Treppe abgespielt haben muss.“ „Es ist ein Schauplatz einer der grössten Tragödien der Nachkriegszeit“, befindet Dr. Alfons Adler. Der damals verantwortliche Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) wurde 2012 durch ein Bürgerbegehren der Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“ von seinem Amt abgewählt. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat jetzt Anklage gegen 6 Personen erhoben.

Oberstaatsanwalt Horst Bien erläuterte am Mittwoch die Klageschrift: „Der Tatvorwurf lautet auf fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung und fahrlässige Körperverletzung im Amt. Wir sind nach dem Ergebnis unserer Ermittlungen davon überzeugt, dass der tragische Verlauf der Loveparade 2010 auf zwei Ursachen zurückzuführen ist. Zum einen machten die Angeschuldigten schwerwiegende Fehler bei der Planung und der Genehmigung der Veranstaltung. Zum anderen verletzten sie am Veranstaltungstag die Pflicht, sicherheitsrelevante Auflagen umzusetzen und deren Einhaltung zu überwachen.“ Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link kündigte ebenfalls an: „Mit der heutigen Ernennung der Beschuldigten wird die Stadt Duisburg ein Disziplinarverfahren gegen die betroffenen Personen einleiten, welches bis zur Entscheidung des Gerichtes ausgesetzt wird.“ Viele Hinterbliebene erhoffen sich auch von einem Zivilprozess Aufklärung über die Ereignisse vom 24. Juli 2010. Auch dieser Prozess könnte noch in diesem Jahr beginnen.


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